Topfen- Sumpfkalk- Leim:
50 g frischer Topfen (Mager-Quark) werden mit
10 g gelöschtem, am besten eingesumpftem Gips (Sumpfkalk) vermengt.
Topfen- Sumpfkalk- Grundierung
1 Raumteil Naturgips +
1 Raumteil Litophone (nach Doerner und Wehlte Zinkweiß, aber man weiß inzwischen, dass Zinkoxid in Verbindung mit Leinöl verseift und somit zu Spätschäden am Bild führen kann) werden mit
2 Raumteile Wasser angerührt und dazu
1 Raumteil Kaseinlösung gegeben.
Bei sofortigem übermalen sind ausschliesslich für Fresko geeignete Farben zu verwenden. Nach ca. 8 Tagen bindet der Grund vollkommen ab. Auf festen Malgründen dünn in mehreren Schichten aufgetragen Ist er dann ein hervorragender Untergrund für Tempera und Öl. Bei zwei Raumteilen Wasser bindet der Grund wasserunlöslich ab. Bei 3 Raumteilen Wasser beginnt die Grundierung schmieren.
Dem Kaseinleim kann etwas Öl, Harz und Wachs hinzuemulgiert werden. Es sollte jedoch kein Leinöl verwendet werden, da dies (so Doerner) stark nach gilbt (und es stimmt, ich habe einmal eine Versuchsreihe mit Zinkweißpigmenten (zu der Zeit wusste ich noch nichts von den Problemen, die Zinkoxid im Zusammenhang mit Leinöl im Bild erzeugen kann) auf weißem Untergrund gemacht. Nach einigen Monaten betrachtete ich die Versuchsleinwand und die Aufstriche, die Leinöl enthielten waren deutlich vom Gilb heimgesucht worden) Walnussöl, Mohnöl oder z.B. Mohnöl in Verbindung mit dem flüchtigen Lavendelöl sind sehr gut geeignet. Hierzu gibt es interessante Rezepte in Büchern von Kurt Wehlte, im Zusammenhang mit Borax- Kasein- Leim. (Diese habe ich ebenfalls vor einigen Jahren intensiv erprobt) Die so entstandene Kaseintempera trocknet sehr rasch relativ wischfest und matt auf. Das Pigment kommt wunderschön zur Geltung und die Vorgehensweise beim Malen weist Parallelen zur Arbeit mit Acrylfarben auf. Auf diese Rezepte und Ergänzungen dazu aus meiner eigenen Erfahrung komme ich später einmal zu.