Künstlerischer Werdegang

1968 war ich 7 Jahre alt und Hermann Krupp zog mit seiner Galerie 66 in unsere unmittelbare Nachbarschaft, in der Ostpreußenstrasse, in Hofheim am Taunus. Für mich als Kind war die Kunst, die ich dort erleben durfte wie eine Offenbarung.

Ich spürte eine neue Zeit war angebrochen, hier war der Gegenpol zu Kroketten mit brauner Soße.

Künstler wie Gernot Bubenik, Otmar Alt, Simon Dittrich, Geet Govind, Pitt Moog, Reinhold G. Müller, Hans Geipel, Jürgen Reipka, Ingrid Dahn, Sybille Schlageter, Renate Golla und viele mehr brachten eine Stimmung des Aufbruchs in mein Kinderzimmer. 

Als Kind waren für mich die Sonntage in der Galerie 66 in etwa das, was für andere der Gang in die Kirche war. Ich begann mich für Bildende Kunst zu interessieren. Noch im selben Jahr durften meine Geschwister und ich dann auch den Kindermalkurs bei Hermann Krupp besuchen.

Schade, dass wir 1970 dort weg und in Richtung Stuttgart zogen. Es war also keine lange, aber eine sehr prägende Zeit.

Da meine Eltern sich für Kunst interessierten und auch Kunst sammelten, zogen einige Bilder von Reipka, Bubenik, Alt, Dietrich und Moog und auch eine Lithografie von Pierre Soulages mit.

In der Kindheit faszinierten mich mich die Konstruktivisten und die abstrakten Malereien, aber in meiner Jugend wandte ich mich dem Figurativen und dem Naturalistischen, insbesondere dem Portrait und dem Zeichnen von eigenen Comic-Figuren zu.

Abgesehen von der Bleistiftzeit in den Jahren 1981 bis -83, spielten Farben und Farbharmonien eine sehr große Rolle in meiner visuellen Auffassung. Zugleich wurde mir wichtig, einem ästhetischem Anspruch zu genügen.

Diethard Sohn 1978

Der Weg zum Porträt und mein Bezug zu Dürer und den alten Meistern

Was mir an den Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden der Renaissance, des Manierismus und teilweise auch des Barock besonders gefiel, war die künstlerische Auseinandersetzung mit der Ästhetik im Bild, mit der Schraffur, der Kontur oder Linie, mit der Komposition und den Farben. Inhaltlich sagte mir besonders bei den Portraits deren oft ungestüme Direktheit zu. Die Gesichter wurden nicht immer nur verschönert, sondern wirken zum Teil beinahe wie Karikaturen.

Auch die Detailverliebtheit von Van Eyck, Frans Hals und Albrecht Dürer und die realistische Lebendigkeit in den Werken von Caravaggio ließen mich nicht los. Mit welcher Liebe da gearbeitet wurde, das war genau mein Weg – als Maler und als Zeichner.

Wäre es mir nur um Inhalte gegangen, hätte ich geschrieben oder gesprochen. Meine Sprache jedoch war und ist das gemalte oder gezeichnete Bild. Und das Bild  nutzt ein anderes, unmittelbareres und sinnlicheres Vokabular, als es die Welt der Worte kann.

1976

Erste ernstzunehmende Portraitstudie aus dem Jahr 1976. Damals dienten auch die Portraits auf den Geldscheinen als Studienobjekte. Egal wo ich war: ich zeichnete.

In den Schulheften war nichts außer Skizzen, Comiczeichnungen und surreales Horrorgekritzel.

Später mit 17 begann ich dann auch Portraits in Acryl zu malen, als Vorlagen dienten oft Fotos in Zeitungen, Magazinen und Plattencover

Der Freibeuter

1979

Diese Monotypie zeigt eine Tendenz ins Malerische. Sie entstand noch im Werkraum des Gymnasiums, das ich nach dem Tod meines Vaters gerade im Begriff war, vorzeitig zu verlassen.

Lacanau: Diese Skizze entstand spontan auf einer Reise durch Frankreich. Es manifestierte sich ein malerischer Duktus.

Selbst
Lacanau

1980

Die malerische Phase setzte sich fort. Hier war es die Auseinandersetzung mit dem Duktus des Impressionismus. Mein Studium an der Merz Akademie hatte begonnen.

Inzwischen entstanden aber auch viele Portraitstudien – oft spontan und schnell gezeichnet oder gemalt, immer mit den jeweiligen Materialien, die mir gerade zur Verfügung standen. Dieses Portrait zeigt meine damalige Freundin.

Schädel
Biggi

1982

Der Bartgeier und der Leopard, diese Skizzen entstanden bei einem Ausflug als Student der Merz Akademie in das Naturkundemuseum im Rosensteinpark in Stuttgart. Es entstanden recht viele solcher Studien, die leider den Sanierungsarbeiten eines Gebäudes, in dem sich der angemietete Lagerraum befand zum Opfer fielen. Neben dem Studium animierte ich Zeichentrickfilme, u.a. auch für EHAPA, um Geld zu verdienen.

 

1983

Die mystisch-surreale Phase. Wie schon im Jahr zuvor waren es beinahe ausschließlich Bleistiftzeichnungen. Die Achterbahnfahrt war inspiriert durch einen Besuch mit dem ganzen Semester auf dem Cannstatter Wasen – wir sollten dortige Szenen zeichnen. Bei mir wurde, was ich sah, surreal.

Die Achterbahn

1986

Nach dem Bleistift war das Aquarell das Mittel der Wahl.

Für Thienemanns setzte ich den Räuber Hotzenplotz für eine Reihe mit Puzzlebüchern neu in Szene, in Gouache und – mit freundlicher Genehmigung von dessen Erben – im Stil des  legendären Original-Illustrators Franz Josef Tripp.

Der Dirigent

1989

Um den Arbeits-Raum für die Malerei zu finanzieren, entstanden nebenbei Illustrationen für Bücher und Werbeagenturen.

Aschenbecher

1991

Auch viele weitere Naturstudien wie dieser kleine Afrikaner in Aquarellfarben, waren damals an der Tagesordnung. Das Aquarell entstand ganz direkt und ohne Vorskizze. Dabei näherte ich mich erneut Vorbildern wie Albrecht Dürer an. In dieser Zeit begann ich als Gastdozent an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart zu lehren, was ich bis 2004 immer wieder tun sollte.

Wiesenstück-02

1992

Eine ganze Reihe solcher Aquarelle, Wildblumen und Gras-Studien direkt nach der Natur gemalt, entstanden zwischen 1989 und 1992

Wiesenstück-01

1993

Expressive Phase und Übergang zum Comic-Kubismus.

Ich begann ab und an als Gastdozent an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart zu lehren. Dies tat ich bis einschließlich 2004.

Paul
Freundinnen
Würmtalatelier

1994

Von nun an entstanden jene Bilder, die ich heute unter dem Künstlernamen ditArdo male. 

Columbus
Der Poet
Blumentopf

1995

Geburt meines Sohnes Tin und des „Comic-Kubismus“, die neue Stilrichtung, die ich erfunden und seit 1993 immer weiter perfektioniert hatte. Jetzt kamen erste Ausstellungen und ein Bild wurde von der Stadt Leonberg angekauft. 

Der Kaiser
Frau an der Sonne Entstehung
Der Mann auf dem Stuhl
Drei kommen über einen Berg

1997

Geburt meiner Tochter Petrunjela. Neben der Malerei war ich freiberuflich und als Quereinsteiger als Art Director in einer Medienagentur tätig. Einige meiner Ideen weckten das Interesse der Firmenleitung und ehe ich mich versah, fand ich mich mitten im Strudel der boomenden New Economy wieder und wurde „Member of the Board“ eines aufstrebenden  Startups, das dabei war, mit Lothar Späth als Aufsichtsratsvorsitzendem an die Börse zu gehen. Auch meine Kunst profitierte:
Nicht nur hatte ich meinen Atelierraum nun vor Ort im Unternehmen, sondern meine großformatigen comic-kubistischen Bilder zierten auch die Wände aller Räume und Etagen. Das erste Mal seit meiner Kindheit erlebte ich wieder, was Wohlstand ist. Dennoch verließ ich im Jahr 2000 diese verführerische Komfortzone, um mich wieder ganz der Malerei zu widmen. Denn für mein ursprüngliches Ziel im Leben, auf weißen Flächen meine Vision von Malerei  entstehen zu lassen, brauchte ich vor allem eines:  Zeit. 

Der Philosoph am Neuen Markt

2005

Der indonesische IT-Unternehmer und Mäzen Toto Otto Sugiri lud mich für einen Arbeitsaufenthalt zu sich nach Jakarta ein. In Jakarta gab mir Marina Budiman den Auftrag ihre Kinder zu portraitieren. Dann erst kamen freie Portraitarbeiten hinzu.]

© Diethard Sohn

2007

Zurück in Deutschland, arbeitete ich sehr viel mit Ölfarben und die Bilder wurden etwas expressiver. 

Der Rikschafahrer
Zwei unter einem Hut

2008

Da die expressive Ölmalerei sich auf Dauer als Sackgasse und Wiederholung vergangener Werkphasen zu erweisen drohte, wandte ich mich Und so beschloss ich dann doch den Fokus wieder 

auf demn scharf zeichnerischen Strich zu setzen, der mir auch sehr liegtneue ästhetische Perspektiven eröffnete.

Eine Ausstellung gemeinsam mit Hans Mendler: In der „Scheune Malerei und Skulptur“,  von Hans Mendlerdie von meinen Jugendfreunden Karl-Heinz Schwenk und Karin in Schöckingen betrieben wurde,  und Diethard Sohn bei meinen Jugendfreunden Karl-Heinz Schwenk und Karin in Schöckingen, brachte eine Wende hin zum Auftragsportrait. 

Die Birne
© Diethard Sohn
Die Reiswaffelfrau
Francis Rossi (Status Quo) © Diethard Sohn
Portrait Francis Rossi

2009

In dieser Art entstanden und entstehen etliche Portraits, die sich natürlich auch immer weiter entwickeln.

Hanna Diethard Sohn 2007 Acryl auf Leinwand 55 x 70 cm
Hanna
Portrait Herr Dr. Grub Diethard Sohn 2009 Acryl auf Leinwand 55 x 70 cm
Dr. Grub Auftragsportrait
Portrait Julia Diethard Sohn 2009 Acryl auf Leinwand 55 x 70 cm
Julia Auftragsportrait
Portrait Frau G. Diethard Sohn 2009 Acryl auf Leinwand 55 x 70 cm
Frau Grub Auftragsportrait

2010

In dieser Art entstanden etliche Portraits, und die Reihe „Darksider“.
Nie könnte ich „hängen bleiben“ und sagen: „das ist es jetzt“. Das wäre der Tag, an dem ich aufhören würde zu malen und zu zeichnen.

Die Versuchungen des Heiligen Antonius
Der Mops © Diethard Sohn 2014, Darksider Projekt, Kunst, Malerei
Der Mops
© Diethard Sohn
Stillleben
© Diethard Sohn
Mon Cherry

2013

Otto Toto Sugiri Acryl auf Leinwand 55 x 70 cm Diethard Sohn 2013
Otto Toto Sugiri Auftragsportrait

Auftragsportrait Angelika

2014

Das Thema „Quitten“ wurde zu einem zentralen Sujet in meinem Werk, das ich in einer Reihe von fotorealistischen Gemälden unter Einsatz altmeisterlicher Maltechniken vertiefte.

Quitte 04 © Diethard Sohn
Quitte 06 © Diethard Sohn 2014 Acryl auf Leinwand 30 x 30 cm (verkauft)
Quitte 05 Diethard Sohn 2014 Acryl auf Leinwand 30 x 30 cm (verkauft)

2015

Ich gründete zusammen mit Irene Müller das Kunst-Label „Müller & Sohn“ und meldete es als europäische Marke an.

Die Kräfte der Natur zelebrierend

Irene Müller war als künstlerische Mitarbeiterin für Christoph Schlingensief tätig. Sie setzt dokumentarisches Foto- und Videomaterial in ein dynamisches Wechselspiel mit Malerei.

Lifeguard

2016

Kunstverein Ludwigsburg, Müller & Sohn mit dem Projekt „WEGE –Alpen“ Einzelausstellung juriert
Galerie Meinlschmidt Fine Art, Summer Art Collection, Balingen, Gruppenausstellung
Zwischendurch immer wieder Auftragsportraits, hier das sogar das eines Pferdes:  „Peppy“.

Quitte 07 © Diethard Sohn 2016 Acryl auf Leinwand 30 x 30 cm (verkauft)
Peppy Acryl auf Leinwand 110 x 140 cm Diethard Sohn 2016 (in privater Sammlung)
Peppy Auftragsportrait

2018

Publikumspreis des Ersten Südwestdeutschen Kunstpreises für das Portrait der Schauspielerin Elke Twiesselmann. 

Portrait Elke Twiesselmann © Diethard Sohn 2018
Elke Twiesselmann
Die Nelke Diethard Sohn 2017 Öl auf schwarz grundierter Leinwand Pigmente: Grüne Umbra, Umbra Natur hell, Beinschwarz, Titanweiß und Alizarin - Knapplack 110 x 100 cm
Die Nelke
© Diethard Sohn

2019

Das Gemeinschaftsprojekt „Land gewinnen“ von Müller & Sohn wurde mit dem Kunstpreis der Karl-Heinz Knoedler Stiftung Ellwangen, ausgezeichnet.

Land gewinnen
Die Kräfte der Natur zelebrierend
Quitte 09 © Diethard Sohn 2019 Acryl auf HDF 30 x 30 cm

2021

Die Renaissancegemälde der National Gallery in London inspirierten mich in diesem Jahr dazu, Trompe-l’oeil Effekte in meine eigene Malerei zu integrieren.

Gemaltes Holz Trompe-l’œil
Quitte M-02-4040-A-2021 (Detail) Acryl, Kreidegrund, Holz 40 x 40 cm Diethard Sohn 2021
Fliege Trompe-l’œil
Quitte M-02-4040-A-2021 Acryl, Kreidegrund, Holz 40 x 40 cm Diethard Sohn 2021
Quitte M-02-4040-A-2021

2022

Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg, Stuttgart, Einzelausstellung (Müller&Sohn) 

DA! art-award, Stadtmuseum Düsseldorf, Gruppenausstellung artwerk projekt, Vaihingen-Enz, Gruppenausstellung Donaueschinger Regionale, Donaueschingen, Gruppenausstellung, Katalog

Arothron Acryl auf Holz 50x50cm Müller&Sohn 2022
Arothron
Lucky Hermit Ausschnitt aus einem Gemälde von Müller & Sohn
Gemälde Müller & Sohn
Quitte M-04-4040-A-2022 Acryl auf Acryl-Kreidegrund auf Leinen auf Holz, 40x40cm Diethard Sohn 2022
Quitte M-04-4040-A-2
Quitte M-03-4040-ET-2021
Quitte M-04-4040-A-2021

2023

Ein Jahr Auftragsarbeiten, Portrait Sophie Scholl für die Stadt Leonberg, Projekt Cafe Künstlerbrot in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler 

KurtvonSuSo in St. Gallen (Schweiz) und „Portrait von Nathalie“, entstanden neben den Vorbereitungen für die Ausstellungen in 2024.

Zehnter Kunstpreis der Stadt Schwarzenberg, art-figura 2023, Gruppenausstellung , Katalog (Müller&Sohn)

Sophie Scholl, ein Auftrag der Sophie Scholl Schule in Leonberg, unterstützt von der Kulturstiftung der Kreisparkasse Böblingen und dem Förderverein der Sophie Scholl Schule Leonberg. Das Bild ist im Besitz der Stadt Leonberg. Das Bild ist 160x120cm groß, gemalt in Acryl auf Leinen.
Sophie Scholl Auftragsportrait 2023
Portrait Nathalie (Ausschnitt) Auftragsportrait
Portrait Nathalie (Ausschnitt) Auftragsportrait
Schroedingers Fisch
Cafe Künstlerbrot

2024

Ausstellungen Müller & Sohn und Ko (Irene Müller, Diethard Sohn und Hyunjeong Ko) im Kunstverein Ludwigsburg, sowie Müller & Sohn in der städtischen Galerie in Plochingen. 

„The Wall“ – eines der schönsten Projekte unter meinem Label „ditArdo der Comic-Kubist“: ein Wandfresko auf einem Schulgelände, entstanden in Zusammenarbeit mit Schülern und Schülerinnen der Ludwig-Uhland-Schule in Leinfelden.

Müller & Sohn
Müller & Sohn Leucasia
Die Crew vom Projekt „The Wall“ auf der Ausstellung von Müller & Sohn + Ko
(Irene Müller, Diethard Sohn, Hyunjeong Ko)
Vorskizze
bei der Arbeit
Frau Hummel, Frau Umgelter, ditArdo

2025

Ich entschied mich Ende 2021, von 30 x 30 cm auf ein etwas größeres Format von 40 x 40 cm zu gehen. Außerdem begann ich jetzt, die Quittenportraits in Eitempera auf Holztafeln zu malen.

Eitempera auf Kreidegrund
Eitempera auf Kreidegrund
Quitte-MUS-06-4040-ET-2025
Eitempera auf Kreidegrund
Eitempera auf Kreidegrund

Erstellt für die Ausstellung „Quittenportraits“ in der GALERIE ALTES Rathaus Musberg ab 13.September bis 16.Oktober 2025